Universität KonstanzExzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“

Neuerscheinung: Überbürdung – Subversion – Ermächtigung. Von Gwendolyn Whittaker

12. Februar 2013

Cover

Die Schule und die literarische Moderne 1880–1918. Göttingen: V&R unipress 2013. (Literatur- und Mediengeschichte der Moderne, 2)

Um 1900 entstehen auffällig viele literarische Texte, die die Institution Schule zum Gegenstand haben. Die Arbeit erschließt dieses Korpus – einschließlich Autoren „zweiter Reihe“ – erstmals systematisch aus einer diskurs- und wissensgeschichtlichen Perspektive und verdeutlicht die wechselseitige Verbundenheit des literarischen Schuldiskurses mit einer Reihe zeitgenössischer Wissensfelder.

Der Transformationsprozess, den das Genre durchläuft, wird mit Blick auf drei solcher Austauschbeziehungen dargestellt. Im Zentrum der Textanalysen stehen die Bedeutung der Überbürdungsdebatte – der Diskussion um die vermeintlich körperlich-geistige Überforderung der Schüler –, weiter Formen ästhetischer Subversion des institutionellen Programms und der Parodie der noch jungen Genretradition und schließlich Szenarien der Transformation von pädagogischen Absichten in politische. So wird die Schule als Reflexionsfigur erkennbar – als Institution, mit deren Hilfe die Epoche sich selbst zu verstehen versucht. (Verlag)

Die Literaturwissenschaftlerin Dr. Gwendolyn Whittaker wurde 2012 an der Universität Kon­stanz promoviert. Sie ist Absolventin des Doktorandenkollegs „Zeitkulturen“.